PERMANENT Line Make-up | Wie kann es zu einer Verzeichnung kommen?
Wie kann es zu einer Verzeichnung kommen?
Dass einmal so viele Frauen wie heutzutage Interesse an einem jahrelang haltbaren Make-up haben würden, das haben wir am Anfang unserer Firmengeschichte, die mit den Anfängen von Permanent Make-up in Deutschland nahezu identisch ist, kaum zu hoffen gewagt. Einerseits freuen wir uns über die wachsende Nachfrage, andererseits wird die Anzahl der Frauen, die sich nach einer sogenannten Verzeichnung jahrelang mit einem dauerhaften Schminkproblem herumärgern müssen, immer größer.
Permanent Make-up ist die Königsdisziplin aller Schminkkunst, da sie bleibende Ergebnisse hinterlässt, die den Kunden jahrelang gefallen sollen, unabhängig von der jeweiligen Jahreszeit und der aktuellen Mode. Zu beachten ist auch, dass jedes Gesicht sich verändert durch Gewichtszunahme oder Abnahme, Krankheit und schleichende Alterungsprozesse.
Jeder Permanent Make-up-Anbieter sollte künstlerisch begabt sein und eine fundierte Visagisten Ausbildung besitzen, denn man gestaltet Gesichter. Beispielsweise zeichnet man Menschen Augenbrauen, die sie durch Chemotherapie, Unfall oder eine Krankheit verloren haben.
Diese Fähigkeiten kann man meiner Ansicht nach nicht im Rahmen eines Wochenendseminars beziehungsweise einer mehrtägigen Produktschulung erwerben. Da es für den Tätigkeitsbereich eines Permanent Make-up-Anbieters immer noch keine vorgeschriebene Ausbildung, beispielsweise eine mehrjährige Lehre mit Abschlussprüfung gibt (Stand Februar 2012), können auch die Unberufenen ihren neuen Beruf ausüben. Deshalb raten wir allen Friseuren, Kosmetikerinnen und Nagelmodellisten davon ab, die verantwortungsvolle Arbeit eines Permanent Make-up-Visagisten nebenher auszuüben. Talent allein reicht nicht. Erst die jahrelange tagtägliche Praxis – zunächst unter fachlich geschulter Aufsicht – bringt die nötige Erfahrung.
Wir freuen uns über alle Permanent Make-up-Anbieter, die fachkompetent arbeiten und möchten mit diesem Buch und unseren Internetseiten auch Mitbewerber dazu anspornen, hautschonend, formschön und farbgerecht zu arbeiten. Der Beruf Permanent Make-up-Visagist kann Menschen sehr sehr glücklich machen.
Zu uns kommen nicht die anderenorts zufrieden gestellten Kunden, sondern die enttäuschten. Deshalb zeigen wir im Folgenden viele Korrekturmöglichkeiten von missglückten Arbeiten, sogenannten Verzeichnungen. Ich schätze den Erfahrungsaustausch unter Kollegen und trage hierzu z.B. durch selbstverfasste Zeitschriftenbeiträge bei.
Kann man Permanent Make-up entfernen?
Welche Möglichkeiten der Entfernung eines unerwünschten Permanent Make-up gibt es?
1. Camouflagierung (Überpigmentierung)
Sofern bei dem missglückten Permanent Make-up, einer so genannten „Verzeichnung“ nicht die Form, sondern nur die Farbe als unpassend empfunden wird, können wir in vielen Fällen innerhalb von 2-3 Vorbehandlungen durch Überpigmentierung mit dem ausgleichenden Hautton die unschönen Farbeffekte abdecken. Erst danach ist es uns möglich mit der passenden Pigmentierfarbe das gewünschte Permanent Make-up zu erstellen.
2. Behandlung mit einem Entfernungsmittel
Diese Korrekturmöglichkeit bieten wir ausschließlich für die Entfernung kleiner Stellen an den Brauen und Lippenrändern an. Effektiver und hautschonender kann die Entfernung einer schlimmen Verzeichnung (z.B.: dunkle Balkenaugenbraue) durch mehrere Laserbehandlungen erfolgen
3. Laserbehandlung
Die Laserbehandlung wird im folgenden Text kurz erklärt. Wir bieten keine Laserbehandlungen an, da diese Behandlungsmethode unserer Ansicht nach den Dermatologen/Laserspezialisten vorbehalten sein sollte.
Geschichte der Laserentfernung
Im Jahr 1963 wurde erstmals durch Dr. Goldmann eine Entfernung eines Tattoos durch Laserbehandlung durchgeführt und dokumentiert. Erst mit dem Wiederaufleben der Tattoo-Kultur in den 1980er Jahren wurde diese Methode fortwährend weiterentwickelt. Nach wie vor ist die Entfernung einer Tätowierung/Verzeichnung langwieriger, oftmals sogar teurer als ihre Entstehung.
Wie funktioniert die Entfernung von Tätowierungen und Verzeichnungen mit dem Laser?
Um die intrazelluläre Ansammlung von unerwünschten Farbpigmenten zu zerstören, werden ultra-kurze Lichtimpulse vom Laser erzeugt, der die Farbpigmente selektiv auf Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius erhitzt und dadurch zersprengt. Vereinfacht dargestellt erfolgt der Abbau der Farbpigmente dann über zwei Wege: Ein Teil der zerkleinerten Pigmente wird von den „Fresszellen“ über das Lymphsystem abgebaut, ein anderer Teil wird über die gezielte Zerstörung von Zellen der mittleren Hautschicht (Lederhaut) und anschließender Krustenbildung ausgeschieden.
Wahl des passenden Lasertyps
Laserspezialisten bewerben je nach den von ihnen präferierten Lasern unterschiedliche Entfernungsmethoden. Als Permanent Make-up-Spezialistin kann ich keine Aussage über die Qualität der beworbenen Laser treffen, sondern in diesem Text lediglich kurz zusammenfassen, was ich bisher über die Lasertechnologie in Erfahrung bringen konnte.
Für die Entfernung von schwarzen, weißen, roten, blauen bzw. grünen Pigmenten werden zum Teil unterschiedliche Laser bzw. Laser-Aufsätze eingesetzt, die sich vor allem durch die von ihnen produzierten Längenwellen und Impulslängen des Lichts unterscheiden. Je nachdem, welche Pigmentanteile ein PMU aufweist werden teilweise unterschiedliche Laser bzw. Laser-Aufsätze bis zur vollständigen Entfernen der Tätowierung eingesetzt.
Der PicoSure-Laser zeichnet sich durch extrem kurze Impulslängen im Pico-Sekundenbereich (= ein Billionstel, 10−12 Sekunden) aus. Die bislang am häufigsten verwendeten Laser (gütegeschaltete Ruby-Laser, Nd-Yag-Laser, Alexandrit-Laser, Erbium-Laser, etc) arbeiten mit etwas langsameren Impulslängen im Nano-Sekundenbereich (Milliardstel, 10−9 Sekunden).
Es ist schlussendlich noch nicht erwiesen, ob der PicoSure-Laser wesentliche Vorteile gegenüber dem Nanosekunden-Laser besitzt. Laut dem Unternehmen Cynosure Inc. liegt der Vorteil einer Behandlung mit einem Picosekunden-Laser darin, dass er in einer geringeren Anzahl von Behandlungen bessere Ergebnisse erzielt als die Nanosekunden-Laser.
Wie viele Sitzungen sind nötig?
Das Ansprechen auf eine Lasertherapie hängt von den damals verwendeten Pigmenten und deren Dichte, der Einlagerungstiefe, dem Alter der Pigmentierung sowie von der zu behandelnden Hautstelle ab. Bei der Entfernung von Permanent Make-up im Bereich der Augenbrauen- oder Lippenkonturen sollte zunächst an einer kleinen Stelle ein Laser-Probeschuss durchgeführt werden, um die Wirksamkeit des gewählten Lasers festzustellen. Die Teststelle lässt auch erkennen, ob es zu einem unerwünschten, möglicherweise irreversiblen, Farbumschlag (= ink-darkening) kommen kann.
Die Entfernung von weißen, hautfarbenen, gelben und orangen Pigmenten gestaltet sich offensichtlich am schwierigsten. Zum Teil werden für jede Farbe mehrere Sitzungen benötigt, so dass die Entfernung einer Augenbrauen-Verzeichnung, bestehend aus den Farben Rot, Gelb und Schwarz, sich über einen Zeitraum von 1 bis 2 Jahren erstrecken kann. Zwischen den einzelnen Sitzungen sollte stets eine Regernationszeit von mindestens 4 bis 6 Wochen liegen.
Bei schlimmen Verzeichnungen können bis zum Erreichen des ursprünglichen Hauttons im Extremfall 20-25 Behandlungen notwendig sein; im Durchschnitt waren es bislang 10-15 Sitzungen, zumal viele Personen bereits zufrieden sind, wenn nur noch wenig unerwünschte Farbe durch die Haut durch-schimmert. Mit dem Picosure-Laser soll es möglich sein die Anzahl der Behandlungen um ca. 30-50% zu reduzieren.
Was kostet eine Entfernung im Durchschnitt?
Der Preis wird nach der Größe und Farbigkeit der Verzeichnung bzw. des Tattoos berechnet. Neben der Farbdichte ist die Art der verwendeten Pigmente (anorganische oder organische) maßgeblich für die Wahl des bevorzugten Lasers. Die Preisspanne liegt zwischen 60€ und 500€ pro Sitzung. Lassen Sie sich nach der Probebehandlung einen Kostenvoranschlag erstellen, da in der Regel bis zur vollständigen Entfernung der unerwünschten Pigmentierung kein Festpreis vereinbart wird.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Damit möglichst kein Brennen auf der Haut zu verspüren ist, kann vor der Behandlung eine örtlich betäubende Anästhesiecreme aufgetragen werden. Zusätzlich werden die Hautstellen mit einem Luftkühlsystem beruhigt.
Welche Nebenwirkungen und Risiken gibt es?
Grundsätzlich ist eine Narbenbildung nicht ganz auszuschließen, darum ist die Mitwirkung des Patienten zur Vermeidung von Nebenwirkungen unerlässlich. Empfohlen wird Hygiene, das Auftragen einer Wundcreme, die Vermeidung von UV-Licht und Muskelanspannung.
Während der Behandlung kann es vorübergehend zu Weißfärbungen, Rötungen und Schwellungen der Haut kommen. Innerhalb der ersten beiden Wochen nach der Behandlung kann es abhängig von dem gewählten Laser-System zu Blasen, Blutungen und Krustenbildung kommen. Da der hauteigene Farbstoff Melanin ebenso wie die Pigmentierfarben das Laserlicht absorbiert, kann es in den ersten 6 Monaten zu Hypo-Pigmentierungen (zu einem verminderten Bräunungsvermögen) kommen. In ca. 5% der Fälle sind diese Hautveränderungen irreversibel. Für diesen Fall kann die Anwendung eines speziellen Lasers erfolgen, der eine Repigmentierung der Haut anregt.
Nach Aussage der Fa. Tattoolos können Dank moderner Lasertechnik und ihrer speziell verwendeten Entfernungsmethode ungeliebte Hautbemalungen effektiv, schmerzarm und sanft entfernt werden. Von den guten Ergebnissen verschiedener Laser-Behandlungen, die dafür sprechen, sich unschöne, flächig und zu dunkle Augenbrauen bzw. breit übermalte Lippenkonturen mithilfe moderner Lasertechnologie entfernen zu lassen,konnten wir uns bereits mehrfach überzeugen. Lassen Sie sich ausführlich von einem Dermatologen oder einem Laser-Spezialisten beraten.
Beispielsweise erhalten Sie unter der Webseite www.Tattoolos.com bereits umfangreiche Information über die Behandlungsmöglichkeiten mit Lasern.
Auch männliche Kunden
sollten auf jeden Fall zu einem Spezialisten für Permanent Make-up gehen. Sie wünschen sich meistens eine unauffällige Retuschierung ihrer Unfallnarben.